C3H8O3 ist die Summenformel von Glycerin

In der Chemie dient eine Summen- oder Bruttoformel dazu, jedes einzelne Atom und seine Anzahl in einer chemischen Verbindung anzugeben. Deshalb sagt die Summenformel C3H8O3 zunächst nichts weiter aus, als dass in dieser Verbindung das Atom Kohlenstoff (C) dreimal vorkommt, das Atom Wasserstoff (H) achtmal und das Sauerstoff-Atom (O) ebenfalls dreimal. 

Wie die Atome untereinander in Wechselbeziehung stehen und ob sie miteinander bestimmte Verbindungen eingehen, sagt diese Summenformel alleine nicht.

Glycerin-Stukturformel

Dreiwertiger Alkohol

Die Summenformel von Glycerin kann auch auf andere Weise dargestellt werden. Denn auch C3H5(OH)3 ist eine in der Chemie genutzte Summenformel von Glycerin. Sieht man sich diese Formel genauer an, erkennt man, dass drei Atome Sauerstoff (O) und drei Atome Wasserstoff gebunden sind und zwar in der OH-Gruppe. Diese Hydroxygruppe (-OH) ist die funktionelle Gruppe von Alkoholen. Da sie in der strukturellen Formel C3H8O3 exakt dreimal vorkommt, wird Glycerin, dessen chemisch korrekter Name Glycerol oder Propantriol ist, als dreiwertiger Alkohol bezeichnet. Glycerol ist als Bezeichnung übrigens deshalb richtig, weil die Endung -ol in der Chemie korrekterweise für Alkohol steht. Im Gegensatz dazu steht die Endung -in für Alkine. Das ist C3H8O3 eben nicht.

Herstellung und chemische Eigenschaften von C3H8O3

Als Grundgerüst steckt C3H8O3 Glycerin in allen Fetten. Es fällt etwa bei der Herstellung von Biodiesel aus pflanzlichen Ölen an. Petrochemisch wird es außerdem aus Propen hergestellt. Und auch durch Fermentation kann C3H8O3 gewonnen werden. Dabei stellen Hefen durch Zusatz von Sulfit auf Glycerinbildung um. 

Glycerin ist geruchlos, schwer beweglich und zieht Wasser an. Bei 18,2 Grad Celsius schmilzt es, bei 20 Grad Celsius wird es flüssig, sein Siedepunkt liegt bei 290 Grad Celsius. Bei Temperaturen unter dem Schmelzpunkt erstarrt Glycerol zu Kristallen. Seine Dichte beträgt 1,26 g/cm³. In Alkohol und Wasser löst sich Glycerin gut. Unter Einwirkung von Hitze bildet es weißen Dampf. Findet der Vorgang bei Sauerstoffentzug statt, zersetzt es sich zu Aldehyd Propenal. Dieser giftige Stoff wird auch als Acrylaldehyd bezeichnet. 

Vielfältige Verwendung

Glycerin ist vielseitig einsetzbar. Als Feuchtigkeitsspender findet man es in Kosmetika. Auch als Frostschutzmittel, Weichmacher oder Schmierstoff und bei der Kunststoff-Produktion wird Glycerin verwendet. 

Farbstoffe, Zahnpasta und selbst Microchips kommen bei ihrer Herstellung mit Glycerin in Verbindung. 

Hilfreich ist der Stoff in der Medizin, wo er unter anderem als Medikament für die Behandlung von Hirnödemen oder zur Herstellung von Zäpfchen dient. 

Nicht zuletzt ist Glycerin ein Zusatzstoff in der Lebensmittelindustrie. Hier trägt der Stoff die Bezeichnung E 422.